Astrid Dannegger Keramikstudio Töpferei
“In Morgenitz werden Liebhaber von Keramik und solche,
die es werden könnten, reich verwöhnt. Mitten im Dorf betreibt
die Brandenburgerin Astrid Dannegger, die an der Kunsthoch-
schule in Berlin Weißensee Keramik studierte, in einem mohnrot
gestrichenen Bauernhaus unter bemoostem Reetdach
ihre weit über Usedom hinaus bekannte Keramikwerkstatt…
…Astrid Dannegger war 50, als sie 1990 auf die Insel kam.
Seitdem brennt sie in einem selbst gemauerten Holzbrandofen,
abgedeckt mit historischen Ziegeln, Teller,Tassen, Becher, Vasen
und Schalen. Röschen oder blaue Pünktchen, Zitronen, Trauben
und immer wieder Fische zieren die Glasur.
Der Garten mit seinen zwei Brunnen ist sympathisch verwildert,
bestückt mit Vogeltränken und eigenwilligen Plastiken
um Margeriten und Männertreu. Auf einer großen Wiese
ihres Grundstücks veranstaltet Astrid Dannegger jedes Jahr
im Frühling und Sommer an jeweils einem Wochenende
ihren Töpfermarkt - eine Institution mit Keramikern aus ganz
Deutschland (nach vorheriger schriftlicher Bewerbung!).
Von überall fallen dann Ausflügler, Garten- und Keramikfreaks
in das ländliche Idyll ein.
Anschließend ist es im Dorf wieder still.”
Aus “Stille Winkel auf Usedom” von Kristine von Soden
1940 geboren in Müllrose/Frankfurt Oder
1961-66 Studium an der Hochschule für bildende
und angewandte Kunst, Berlin Weißensee,
Richtung Keramik (Anregungen durch Prof. Hinze,
Prof. Kaiser).
Nach dem Studium freischaffend in Berlin
1970-89 in der Künstlergemeinschaft “Kollegium
bildender Künstler Schaddelmühle”
1989 Umzug nach Morgrnitz/Usedom;
dort betreibt sie ihre Keramikwerkstatt mit Ver-
kaufsausstellungen
„Als wir das erste Mal bei dem Haus in Morgenitz
den Usedom-Krimi drehten, wurde uns ziemlich
schnell klar, dass wir den richtigen Ort für unseren
Schauplatz gewählt hatten. Nicht nur was das reet-
gedeckte Haus malerisch und der Garten wunder-
schön, sondern die Frau die darin wohnte, unsere
Motivgeberin Astrid Dannegger, war die richtige
Verbündete. Selbst Künstlerin, zeigte sie von An-
fang an nicht nur Verständnis für unsere Bedürf-
nisse. Nein, sie war geradezu begeistert davon,
dass wir für ein paar Szenen das Haus auf alt und
verlassen umrüsten wollten. Dass wir die Fenster
mit Brettern verbarrikadierten, weil in unserer
Geschichte die Staatsanwältin Lossow
alias Katrin Sass acht Jahre ihr „Mörderhus“ leer
stehen ließ, während sie im Knast saß.
Normalerweise sind wir Filmleute gewohnt, dass
Motivgeber ein wenig ängstlich und genervt werden,
wenn wir mit einem Team von 30 Menschen „einfallen“
und die Dinge auf den Kopf stellen.
Astrid Dannegger fand es spannend, was wir taten,
wie wir ihre Türen und Fenster auf alt und dreckig patinierten,
was für Lampen wir aufstellten und welche Objektive
die Kamera benutzte. Weil wir noch viele Usedom-Krimis
drehen wollen, in denen Katrin Sass als ehemalige Staats-
anwältin in ihrem Haus in Morgenitz wohnt, sind wir froh,
dass wir hier in einer Konstellation arbeiten können,
in der wir das Gefühl haben willkommen zu sein.“
Text und einige Motive von den Dreharbeiten von Tim Gehrke